Psychosoziale Arbeitsgemeinschaft DEG Psychosoziale Arbeitsgemeinschaft DEG

Hilfe für abhängigkeitserkrankte Menschen

Meldung vom 01.10.2020 Wohnform für kontrolliertes trinken im Landkreis Deggendorf?

Hr. Zitzelsberger & Hr. Engel.png

Alles begann – wie so oft –  mit einer Idee. Menschen mit einer Suchterkrankung, die noch keine erkennbare, intrinsische Motivation zur Abstinenz aufweisen, fallen immer wieder durchs Hilferaster. Dieser Grundgedanke bewegte Herrn Zitzelsberger (Geschäftsführung PSAG DEG/REG) dazu einen neuen Arbeitskreis, den AK „halbtrocken“, ins Leben zu rufen. Bereits vor der ersten Sitzung erfolgten diverse Gespräche mit Fachleuten, welche den Gedanken unterstützenswert fanden und angaben Bedarf zu sehen. Beim Jahreshaupttreffen (2019) der PSAG-Geschäftsführer erfolgte ein konstruktives Gespräch mit der Psychiatriekoordinatorin Frau Holzner, welche seither mit Rat zur Seite steht. Als Gebäude für eine mögliche Einrichtung konnte ein leerstehendes Haus auf dem Klinikgelände Mainkofen in Erfahrung gebracht werden. Die wirtschaftliche Klinikleitung zeigt sich im Gespräch sehr offen und stellte den Gebäudeplan zur Verfügung.

Am 02.10.2020 fand dann die entscheidende Sitzung des AK „halbtrocken“ zur Bedarfsfeststellung und weiteren Vorgehensweise statt. Aufgrund der eindeutigen Rückmeldungen der Fachkräfte war schnell klar, dass Bedarf gesehen und auch gemessen werden kann. Der Sozialdienst des Bezirksklinikums Mainkofen gab an, dass man pro Jahr zwischen 15 und 20 Klienten hätte, welche für eine Unterkunft in einem halbnassen Bereich in Frage kommen wurden. Auch die Suchtberatungsstellen der Landkreise Regen und Deggendorf hätten ebenso immer wieder Klienten, die für ein stationäres Setting geeignet wären. Der Sachgebietsleiter Herr Holmer der Betreuungsstelle Deggendorf meinte, „ihm würden ad hoc mehrere Fälle einfallen, die Hilfebedarf aufweisen.“ Die Experten vor Ort kamen gemeinsam zu der Annahme, dass die Dunkelziffer der Hilfebedürftigen wahrscheinlich noch weitaus höher sein könnte. Im Rahmen von Kleingruppen wurden die Vor- und Nachteile diverser Konzepte abgewogen. Die Umsetzung einer Einrichtung für kontrolliertes Trinken und/oder kontrollierten Konsum erschien am sinnvollsten.

Bei der Akquise eines möglichen Trägers kristallisierten sich zwei Interessenten aus der Region heraus und letztlich übernahm der Betreuungsverein 1:1 soziale Partnerschaften e.V. das Projekt. Leider brach zwischenzeitlich die COVID-19-Pandemie aus und die Realisierungsarbeiten mussten auf Eis gelegt werden. Nichtsdestotrotz blieben, der Geschäftsführer von 1:1, Herr Engel, und Herr Bayer von der Außenstelle Deggendorf mit viele Engagement weiterhin am Ball.

Am 28.09.2020 lud dann der Betreuungsverein die PSAG-Geschäftsführung in ihre Räumlichkeiten ein und die beiden Herren informierten hier über die Fortschritte. Herr Bayer hat bereits einen ersten Rohentwurf eines Konzeptes fertig, man steht in Verhandlungen mit dem Bezirk, welcher wiederum dem Vorhaben gegenüber positiv gestimmt ist. Aufgrund der Pandemie kommt aktuell die Nutzung des Gebäudes in Mainkofen leider nicht in Frage. Vorstellbar wären jedoch andere Gebäude im Landkreis Deggendorf, geliebäugelt wird unter anderem mit einem Bauernhof.

Hr. Bayer und Hr. Engel von 1:1

Dass Gremienarbeit, wie im Fall des AK “halbtrocken“, Früchte tragen kann und nicht nur heiße Luft ist, ist an diesem Beispiel erlebbar. Die PSAG hofft auf Realisierung einer Wohnform für kontrollierten Konsum / kontrolliertes Trinken, wobei mit einem solch engagierten Träger wie 1:1 keine Zweifel aufkommen.

 

Kategorien: News

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