Hilfen für Kinder in besonderen Lebenslagen – landkreisübergreifender Fachtag

Über 120 Fachleute und Interessierte informierten sich am 3. Mai über Themen wie Resilienz bei Kindern, Stärkung von Geschwistern von Menschen mit Behinderung sowie Nachsorge bei chronisch kranken und behinderten Kindern. Die Veranstaltung wurde gemeinsam von den Psychosozialen Arbeitsgemeinschaften (PSAGn) und Koordinierenden Kinderschutzstellen (KoKis) der Landkreise Deggendorf und Straubing-Bogen im Luna-Park Plattling beim Kreisjugendring ausgerichtet.

Herr stellvertr. Landrat Färber (Lkrs DEG) und Herr stellvertr. Landrat Krempl (Lkrs SR) begrüßten das Auditorium und waren sich einig, dass das Thema „Stärkung von Fähigkeiten zur Bewältigung von schwierigen Lebenslagen, vor allem bei Kindern“, eine große Bedeutung hat. Eine wesentliche Kompetenz hierfür ist Resilienz, so Herr Krempl. Herr Färber betonte, dass es bereits letztes Jahr durch die PSAG Deggendorf einen Fachtag „Psychische Gesundheit bei Kindern“ gab, und die jetzt daraus entstandene landkreisübergreifende Kooperation zielführend und gewinnbringend sei, was sich auch an der Besucherzahl wiederspiegle.

Als erstes berichtete Frau Förderer über den GeschwisterCLUB. Das Kooperationsprojekt strebt an, die Lebensbedingungen der Geschwister von Kindern mit Behinderung bzw. mit schweren Erkrankungen förderlicher zu gestalten und ihnen einen Zugang zu präventiven Angeboten zu ermöglichen. Derzeit könnten auch noch Projektmittel zur Errichtung eines Standortes beantragt werden. Denn in Bayern soll der GeschwisterCLUB an weiteren 5 Standorten durchgeführt werden.

Frau Graf vom bunten Kreis Deggendorf berichtete über das Hilfeangebot. Es handelt sich um eine sozialmedizinische Nachsorge im Anschluss an eine stationäre Reha. Zielgruppe sind chronisch kranke oder schwerstkranke Kinder. Der bunte Kreis ist am Donau-Isar-Klinikum angesiedelt und hat einen Hilfeumkreis von ca. 80 km. Von Krisenintervention, Unterstützung im häuslichen Umfeld, Koordinierung von Versorgungsmaßnahmen bis hin zur Seelsorge wird alles gewährleistet, was anfällt. Anhand eines Praxisfalles wurde den Teilnehmern die Wichtigkeit der Maßnahmen aufgezeigt und auch, dass der bunte Kreis auf Spenden angewiesen ist – jede Spende zählt.

Frau Heitzer von Robin Hood e.V. – der Name ist übrigens Programm – ist ebenso auf Spenden angewiesen. Der Verein hilft nämlich schwerst- und unheilbar kranken Kindern und deren Familien. In ganz Niederbayern engagiert sich der Verein mit Sitz in Frontenhausen und versucht bei der Erfüllung von Herzenswünschen behilflich zu sein.

Wichtige Tipps zur Förderung der Resilienz bei Kindern vermittelte der Diplom-Psychologe Hr. Kirmer. Eine Mentimeter Umfrage veranschaulichte, dass die Teilnehmer eine größere Anzahl unterschiedlicher Eigenschaften mit dem Begriff Resilienz verbinden. Widerstandsfähigkeit, Widerstandskraft und die Fähigkeit, schwierige Situationen zu bewältigen sind wichtige Aspekte. Dabei helfen Selbstbewusstsein und Vertrauen. Ein theoretischer Exkurs mündete in anschaulichen Beispielen und zeigte praktische Methoden auf.

Hr. Zitzelsberger und Fr. Oertel führten als Moderatoren durch den Fachtag und resümierten, den Fachtag im nächsten Jahr, aufgrund der guten Resonanz, fortführen zu wollen. Die gute Verpflegung in Form von Canapés stammte im Übrigen von der Lebenshilfe Deggendorf e.V.

Das Planungsteam (von links):  R. Rinkl (KoKi Lkr. Straubing-Bogen), A. Maier-Hoerburger (KoKi Lkr. Deggendorf), E. Tsalos (KoKi Lkr. Deggendorf), T. Zitzelsberger (PSAG Geschäftsführer Deggendorf) und S. Oertel (PSAG-Geschäftsführerin Lkr. SR-BOG)

Die Analyse der Fragebögen zur Veranstaltung ergibt eine recht positive Bewertung - sowohl nach Schulnoten als auch in Worten. Von 107 registrierten Besuchern habe 34 Personen eine Rückmeldung gegeben. Am kritischsten wird die Übertragbarkeit in die Praxis gesehen. Gelobt wurden die „interessanten Referate“ und der „sehr authentische Vortrag des Bunten Kreises“.