Meldung vom 24.09.2020 Vergewaltigungsdroge GHB?
Beim Arbeitskreistreffen Suchttherapeutische Versorgung DEG/REG referierten im interdisziplinären Team Fr. Dr. Blau, Hr. Lorenz und Hr. Zitzelsberger über das Suchtmittel Gamma-Hydroxy-Buttersäure (GHB). Der Stoff ist ein Salz, welches leicht in Flüssigkeiten aufgelöst werden kann. Gemäß den Ausführungen von Fr. Dr. Blau hat man nur ein kurzes Nachweisfenster (48 Stunden bei Raumtemperatur; cut off bei 4mg/l [Serum] und bei 6 mg/l [Urin]). Weitehrin ist die Wirkweise der Droge von der Dosis abhängig. Bei 0,5g bis 1 g stimulierend, euphorisierend, ab 2,5 g folgt tiefer Schlaf und bei einer Dosis über 3 g sind komatöse Zustände und Atemdepression möglich. Letztere Wirkung brachte dem Stoffe auch die Bezeichnung „date rape drug“ ein. In den Medien taucht GHB immer wieder als Vergewaltigungsdroge auf. Hr. Zitzelsberger berichtete in diesem Kontext über eine britische Studie (mit 75 Probanden) in der Patienten in der Notaufnahme angaben, dass ihnen jemand K.O.-Tropfen oder Drogen in das Getränk gekippt hätte. In keinem einzigen Fall konnten betäubende Suchtmittel wie GHB, Ketamin oder Rohypnol festgestellt werden. Jedoch hatten 2/3 der Probanden eine extrem hohe Blutalkoholkonzentration. Insofern sollte die Bevölkerung auch sensibilisiert werden, dass exzessiver Alkoholkonsum ebenso die Gefahr beinhaltet Opfer einer Straftat zu werden.
im letzten Teil des Vortrages stellte Hr. Lorenz aktuelle Fallzahlen aus dem Regierungsbezirk Niederbayern vor. Demnach traten im Jahr 2020 vor allem im Landkreis Freyung-Grafenau vergleichsweise viele Fälle auf (14). Außerdem haben 32,7% der Abhängigkeitserkrankten innerhalb der letzten 12 Monate oder vor mehr als 12 Monaten GHB/GBL konsumiert.
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